Die richtigen Creatives: So steigerst du deine Kampagnen Performance

von
Laura Stöckel
10/10/2024
So erstellst du die richtigen Creatives

Was sind Creatives?

Creatives im Allgemeinen sind alle digitalen Inhalte, die du an deine Zielgruppe kommunizierst. In Bezug auf eine Werbekampagne ist das Creative der Inhalt deiner Anzeige. 

Können Creatives die Performance meiner Kampagne beeinflussen?

Auf jeden Fall und das maßgeblich! Die Creatives sind mit der größte Hebel für den Erfolg deiner Kampagnen. Hier lohnt es sich, an deine eigenen Erfahrungen zu denken. Hast du schon einmal eine Werbeanzeige in den sozialen Medien gesehen, die dich richtig umgehauen hat? Wenn die Creatives, also beispielsweise das Bild oder ein Video, nicht passen, scrollst du vermutlich einfach weiter. Meistens ist die Konkurrenz deiner Werbeanzeige ein Foto von Familienmitgliedern, Freunden oder Throwbacks zum letzten Urlaub. Es leuchtet ein, dass die Creatives genau auf deine Zielgruppe zugeschnitten sein müssen, damit deine Kampagne gut performt.  

Aber dafür ist doch das Kampagnen Targeting da, oder? Ja und nein! Zum einen sind die Targeting Möglichkeiten aufgrund Datenschutzrichtlinien und Privatsphäre Einstellungen häufig stark eingeschränkt. Zum anderen können zwei Personen innerhalb deiner Zielgruppe komplett unterschiedlich sein, trotz detailliertem Targeting. Sehen wir uns das Ganze an einem kleinen Beispiel an:

Ozzy Osbourne

  1. männlich
  2. 1948 geboren
  3. Geboren in England
  4. Zwei mal verheiratet
  5. Lebt in einem Schloss
  6. Berühmte Persönlichkeit 

König Charles III.

  1. männlich
  2. 1948 geboren
  3. Geboren in England
  4. Zwei mal verheiratet
  5. Lebt in einem Schloss
  6. Berühmte Persönlichkeit

Die richtigen Creatives filtern deine Zielgruppe zusätzlich

Vielleicht interessieren sich die beiden auch noch gleichzeitig für Immobilien? Du siehst: Auch wenn du eine Zielgruppe spezifisch definierst, heißt es nicht, dass jeder innerhalb dieser Zielgruppe von denselben Creatives angesprochen wird. Es lohnt sich demnach für die Optimierung deiner Kampagne mehrere unterschiedliche Creatives zu testen. Dann kannst du anhand relevanter KPIs (Hier erfährst du mehr über relevante Key Performance Indicators) bewerten, welche Art von Creative bessere Ergebnisse erzielt, und deine restlichen Creatives ebenfalls ähnlich gestalten.

Was muss ich bei der Erstellung von Creatives beachten?

Bevor du dir Gedanken über die Creatives deiner Werbeanzeige machst, geh am besten nochmal einen Schritt zurück und stell dir die folgenden Fragen:

  • Was ist das Ziel deiner Werbeanzeige?
  • Möchtest du dein Markenimage stärken oder Käufe in deinem Onlineshop generieren?
  • Wie kannst du deine Botschaft am besten vermitteln?

Diese vier Tipps helfen dir, deine Ideen für starke Creatives zu konkretisieren:

1. Learnings aus organischen Creatives ziehen

Es lohnt sich auch deine bisherigen organischen Beiträge genauer zu analysieren. Wenn beispielsweise authentische Mitarbeiterbilder besser performen als Stockfotos, kannst du dich mit den Creatives deiner Werbeanzeige an diesem Learning anlehnen. Denn was organisch keine hohe Interaktionsrate hat, wird auch in einer bezahlten Anzeige wenig Aufmerksamkeit erhalten.

2. Stell dir die Zielgruppe bildlich vor

Es ist wichtig, sich die Frage zu stellen, bei wem deine Werbeanzeige letztendlich im Feed erscheinen wird. Versuch am besten, dich in deine Zielgruppe hineinzuversetzen. Dabei kannst du auch gerne an unser kleines Beispiel mit Ozzy Osbourne und King Charles zurückdenken. Kennt die Zielgruppe dein Produkt oder deine Dienstleistung noch gar nicht, oder hat sie bereits deine Website besucht? Wie könnte man dich in dieser Phase am besten ansprechen? Mithilfe einer Mindmap kannst du dir hier verschiedene Szenarien vorstellen und konkrete Ideen für die Creatives sammeln. 

Je nachdem, an welchem Punkt der Customer Journey sich deine Zielgruppe befindet, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten für Creatives. So können Video Ads sinnvoll sein, um dein Produkt, deine Dienstleistung oder dein Unternehmen an potenzielle Neukunden heranzutragen. Collection Ads hingegen eignen sich für eine Zielgruppe, die sich bereits mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung auseinandergesetzt hat, und eine Bereitschaft zum Kauf aufweist.

3. Denke an das richtige Format

Es ist wichtig, dass deine Creatives das richtige Format für die jeweilige Platzierung haben. Es gibt nämlich unterschiedliche Formatanforderungen für die verschiedenen Platzierungsmöglichkeiten deiner Werbeanzeige. Dasselbe Creative, das für das Instagram Feed gut funktioniert, sieht in einer Instagram Story nicht gut aus. Nutze hier die Asset Customization im Werbeanzeigenmanager, um deine Creatives an die verschiedenen Platzierungen anzupassen. Du lädst deine Creatives wie gewohnt auf der Ebene der Anzeigengruppe hoch und wählst dann den Punkt „Wähle eine Platzierung zum Anpassen aus“. Hier kannst du entweder einen anderen Ausschnitt für dein Creative wählen oder ein angepasstes hochladen.

4. Behalte die zeitlichen Anforderungen im Hinterkopf

Auf den sozialen Medien werden täglich Millionen von Fotos gepostet – kannst du dich heute noch erinnern, welche Werbeanzeigen du gestern gesehen hast? Es ist wichtig, dass du die Schnelllebigkeit in den sozialen Medien bei der Erstellung deiner Creatives im Hinterkopf behältst. Der Text deiner Werbeanzeige wird beispielsweise nur drei Zeilen lang angezeigt. Alles was danach geschrieben ist, versteckt sich hinter dem „Mehr anzeigen“-Button. Bei Video Ads empfiehlt Facebook ein Video zu verwenden, das nicht länger als 15 Sekunden ist, um das Interesse der Zuschauer zu halten. Integriere die Botschaft deiner Kampagne demzufolge so in deine Creatives, dass die Anzeige nicht in der Flut von Content untergeht.

Die Zielgruppe zu kennen ist ein elementarer Grundstein für deine Creatives

Der Leitfaden für die richtigen Creatives

Grundsätzlich gibt es keinen genauen Leitfaden für die perfekten Creatives, da jede Zielgruppe und jedes Produkt, beziehungsweise Dienstleistung, unterschiedlich ist. Der Aufbau eines guten Creatives bleibt jedoch immer gleich - fast so ähnlich wie die Einleitung, der Hauptteil und der Schluss in einem Aufsatz. In einem starken Creative findest du:

1. Eine Hook, die überzeugt

Mit welcher Botschaft kannst du die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe sichern? Die Hook, also der Aufhänger deiner Anzeige, ist entscheidend, um sofort die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe zu gewinnen. Hier sind einige Beispiele und Strategien, die dir dabei helfen können:

  • Emotionale Ansprache: Verwende emotionale Elemente, die die Gefühle deiner Zielgruppe ansprechen. Ein Beispiel wäre ein Bild oder Video, das Freude, Nostalgie oder Mitgefühl weckt. Ein Bild von einem glücklichen Kunden, der dein Produkt benutzt, kann Wunder wirken.
  • Provokative Fragen: Stelle eine Frage, die den Betrachter zum Nachdenken anregt und neugierig macht. Beispielsweise: „24/7 im Fitnessstudio und kein Erfolg in Sicht? Finde heraus, wie du wirklich abnehmen kannst!“
  • Erstaunliche Fakten: Teile überraschende Informationen, die das Interesse wecken. Ein Beispiel könnte sein: „Wusstest du, dass 80% der Menschen falsch sitzen?“ Im Hauptteil kannst du dann die Verbindung zur Hook knüpfen, indem du z.B. darauf eingehst, dass dein Bürostuhl besonders gesund für den Rücken ist
  • Visuelle Reize: Nutze auffällige Bilder oder Grafiken, die sofort ins Auge fallen. Ein ungewöhnliches oder besonders schönes Bild kann oft genug sein, um jemanden zum Anhalten und Hinschauen zu bewegen.

2. Ein starker USP des Produktes / der Dienstleistung

Was hebt dein Angebot hervor und wieso sollte sich deine Zielgruppe für dich und damit gegen deine Konkurrenz entscheiden? Ein klar definierter Unique Selling Proposition (USP) ist essenziell, um dein Produkt oder deine Dienstleistung von der Masse abzuheben. Hier sind einige Ansätze:

  • Einzigartige Merkmale: Hebe die speziellen Eigenschaften deines Produkts hervor, die es einzigartig machen. Zum Beispiel: „Unser Shampoo enthält einen Wirkstoff aus der Natur, der Haarausfall innerhalb von 2 Wochen reduziert.“
  • Kundenerfolge und Testimonials: Teile Erfolgsgeschichten von Kunden, die von deinem Produkt profitiert haben. Ein Zitat eines zufriedenen Kunden kann sehr überzeugend sein: „Dank dieses Online-Kurses habe ich in nur einem Monat fließend Spanisch gelernt!“
  • Qualität und Zuverlässigkeit: Betonung der hohen Qualität und Zuverlässigkeit deines Produkts kann ebenfalls ein starker USP sein. Zum Beispiel: „Unsere Matratzen sind aus 100% natürlichen Materialien und haben eine 10-jährige Garantie.“
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Wenn dein Produkt ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, solltest du das klar kommunizieren. 

3. Der entscheidende Call-to-Action (CTA)

Ein gutes Creative verfügt über einen klaren Call-to-Action (CTA). Was soll der User durch deine Werbeanzeige tun? Hier sind einige wichtige Aspekte, die du beachten solltest:

  • Klare Anweisungen: Dein CTA sollte deutlich und prägnant sein. Beispiele sind „Jetzt kaufen“, „Mehr erfahren“, „Gratis testen“ oder „Jetzt registrieren“.
  • Rhetorische Mittel: Verwende rhetorische Mittel wie den Verknappungseffekt, um Dringlichkeit zu erzeugen. Ein Beispiel wäre: „Nur noch 3 Tage – Jetzt zugreifen!“ oder „Begrenztes Angebot – Nur solange der Vorrat reicht!“
  • Visuelle Darstellung: Stelle sicher, dass der CTA visuell hervorsticht. Nutze kontrastreiche Farben und gut lesbare Schriftarten, um den CTA hervorzuheben.
  • Mehrwert kommunizieren: Zeige dem User klar, welchen Vorteil er durch das Klicken auf den CTA hat. Zum Beispiel: „Erhalte 20% Rabatt – Jetzt Code sichern!“ oder „Lade unser kostenloses Whitepaper herunter und verbessere deine Onlinemarketingstrategie!“

Wie kann ich die Performance meiner Kampagne nun steigern?

Hier ist Testen angesagt! Indem du verschiedene Creatives testest, wirst du herausfinden, welche Elemente effizient sind, und was nicht funktioniert. Um dir die Entscheidung bei dieser Frage etwas leichter zu machen, gibt es im Werbeanzeigenmanager die Funktion der dynamischen Anzeigengestaltung. Das Ganze funktioniert ähnlich wie ein Split Test: Du lädst verschiedene Creatives (zum Beispiel verschiedene Bilder, Textbausteine, Headlines und „Call to Action“-Buttons) hoch, Facebook kombiniert diese und testet die verschiedenen Versionen gegeneinander. Daraus wird die Anzeigenvariante, die am besten funktioniert, ermittelt.